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Gestalte deine Umgebung mit - Brief an den/die Bürgermeister:in
In deiner Umgebung gibt es bestimmt Orte, an denen du dich gerne aufhältst, aber auch solche, die dir unsicher oder unangenehm erscheinen. Überlege, wo diese Plätze liegen und markiere sie auf einem Ortsplan oder Kartenausschnitt. Gemeinsam mit deiner Klasse sammelt und dokumentiert ihr eure Beobachtungen und entwickelt daraus Lösungsvorschläge. Diese Ideen könnt ihr dann in einem Brief an die Verantwortlichen – wie den/die Bürgermeister:in – schicken, mit der Bitte, sie in die Planung der Gemeinde zu berücksichtigen.
Das brauchst du
- Ortsplan deiner Gemeinde oder Kartenausschnitt (zB aus Google Maps)
- grüner und roter Stift
- Handy für die Fotodokumentation
- Briefpapier und Kuvert
So geht´s
1. Schritt – Dein Plan:
- Nimm einen Ortsplan deiner Gemeinde oder drucke einen Kartenausschnitt aus Google Maps, der deine Umgebung zeigt. Achte darauf, dass die Wege und Flächen, auf denen du oft unterwegs bist, gut erkennbar sind.
- Markiere die Orte, an denen du dich wohlfühlst, mit grüner Farbe.
- Überlege dir dann, welcher Ort dir am gefährlichsten vorkommt, zB auf deinem Schulweg oder auf deinen täglichen Wegen. Markiere diese Stelle rot.
- In der Klasse werden alle Punkte gesammelt und auf einem großen Plan eingetragen.
2. Schritt – Als Klasse:
- Diskutiert gemeinsam, warum manche Orte angenehm und andere unangenehm oder gefährlich erscheinen.
- Besucht als Klasse einige der markierten Plätze. Macht vor Ort Fotos und besprecht, was verbessert werden könnte – zum Beispiel ein breiterer Fußweg, bessere Beleuchtung, mehr Sitzbänke oder weniger Verkehr.
- Überlegt auch, ob ihr selbst zur Verbesserung beitragen könnt.
3. Schritt – Der Brief:
- Fasst die Ergebnisse und Ideen zusammen.
- Schreibt als Klasse einen Brief mit euren Verbesserungsvorschlägen an den/die Bürgermeister:in oder die Person, die euch bei der Umsetzung der Ideen helfen könnte.
- Fügt dem Brief euren Ortsplan mit den Markierungen und die Fotos bei.
Hintergrundinfo
Jeder Ort, an dem wir uns bewegen, beeinflusst unser Wohlbefinden. Manche Plätze fühlen sich sicher und angenehm an, andere wirken beengt, unsicher oder gefährlich. Diese Empfindungen entstehen durch verschiedene Faktoren: Beleuchtung, Verkehr, Grünflächen, Sitzmöglichkeiten, aber auch durch Lärm, Sichtschutz oder die Breite der Gehwege. Indem wir diese Orte genauer betrachten, entwickeln wir ein Gespür dafür, was zur Verbesserung unserer Umgebung beiträgt.
Schüler:innen sollen erfahren, dass sie aktiv an der Gestaltung ihres Wohn- und Lebensumfelds mitwirken können. Vieles, was wir im öffentlichen Raum wahrnehmen und nutzen, wird von der Gemeinde organisiert, finanziert und entschieden. Dabei ist es wichtig, sich einzubringen und mitzureden. Es gibt oft Planungen in Gemeinden, bei denen Bürger:innen eingeladen sind, ihre Meinung zu äußern – solche Gelegenheiten sollten genutzt werden. Aber auch außerhalb dieser formalen Prozesse können Anliegen und Verbesserungsvorschläge direkt an die Gemeinde herangetragen werden. Es ist eine wertvolle Erfahrung, gehört zu werden und Veränderungen zu bewirken.
Allerdings ist es auch möglich, dass die Gemeinde nicht auf die Vorschläge reagiert. In solchen Fällen sollte in der Klasse darüber gesprochen werden, welche Gründe es geben könnte, dass keine Rückmeldung erfolgt ist. Auch das ist Teil des Lernprozesses – zu verstehen, dass Beteiligung manchmal erwünscht und erfolgreich ist, manchmal aber auch nicht.