Sie befinden sich hier:
Tauben in der Stadt
Wenn du in der Stadt wohnst, kannst du wahrscheinlich von deinem Fenster aus immer wieder Tauben sehen. Sie gurren, picken Futter, transportieren Ästchen oder balzen. Beobachte diese Tiere einmal etwas genauer und versuche herauszufinden, was sie gerade machen.
Das brauchst du dafür
- Papier
- Schreibzeug
- Uhr
So gehts
Mit der folgenden Methode kannst du abschätzen, ob die Tauben, die du beobachtest, gerade brüten.
Zeichne dir die Tabelle zur Taubenbeobachtung auf ein Blatt Papier.
Beobachte nun eine Taube. Fliegt diese weg, so suche dir schnell eine neue.
Notiere zu jeder vollen Minute, was die Taube in diesem Moment macht. Am besten lässt du dir von einer zweiten Person helfen. Diese sagt dir mit einem Signalwort wie zB „Strich“, wann eine Minute vergangen ist. Genau bei diesem Signalwort trägst du in der Tabelle ein, was deine Taube gerade in diesem Moment macht. Dann folgt die zweite Minute, „Strich“, was macht die Taube jetzt, und so weiter. Dein Beobachtungszeitraum endet nach 15 Einzelbeobachtungen, also nach 15 Minuten. Du kannst natürlich auch beliebig viele Minuten weiter beobachten.
Nun hast du genug Verhaltensweisen notiert und kannst dir überlegen, womit deine Taube gerade beschäftigt ist. Glaubst du, dass sie brütet?
Ergebnis
Siehst du Tauben, die mit Zweigen im Schnabel immer wieder dieselbe Stelle wie zB Balkone anfliegen, so kannst du sicher sein, dass sie gerade ihr Nest bauen. Hörst du lautes Gurren und siehst du sie balzen, dann werden sie in naher Zukunft Eier legen.
Hintergrundinfo
Unsere Stadttaube ist eine vom Menschen gezüchtete Form der Felsentaube und ist mit verwilderten Zuchttauben eingekreuzt. Daher kann das Gefieder sehr verschieden gefärbt und gemustert sein. Tauben sind Gebäudebrüter, da ihnen bei uns in der Stadt natürliche Nistmöglichkeiten (zB Felsvorsprünge oder Höhlen) fehlen. Auf Bäumen brüten, wie die Felsentaube, können sie nicht.
Die Vögel legen im Abstand von zwei Tagen je zwei Eier, die Brutzeit beträgt 17-18 Tage. Taubenpaare bleiben sich lebenslang treu. Die Tiere brüten abwechselnd, das Männchen immer in den Mittagsstunden. Beide Elterntiere füttern ihre Jungen in den ersten Tagen mit Kropfmilch, später mit Körnern.
Die verwendete Methode der Taubenbeobachtung nennt sich übrigens „One-Zero-Sampling“ und wird auch in der Wissenschaft verwendet. Dort ist die Beobachtungszeit allerdings viel länger.